Jahrelang hatte ich bereits einen alten Play:5 von Songs im Einsatz, vor ein paar Monaten habe ich den Wlan-Lautsprecher gegen ein Stereo-Paar des neuen Play:5 aus dem Jahr 2015 ausgetauscht. In meiner Rezension werde ich den neuen Lautsprecher mit dem alten vergleichen und meine subjektiven Eindrücke schildern. Optik:
 Der Play:5 hat ein schlichtes, zeitloses Design. Mir gefällt die schwarze Variante besser, denn bei der weißen Variante ist das fein gelochte Schutzgitter an der Front ebenfalls schwarz. Welche Variante man bevorzugt, ist am Ende Geschmacksache. Im Gegensatz zum alten Play:5 kann man das 2015er-Modell auch hochkant hinstellen. Gumminoppen sorgen für einen festen, rutschfesten Stand. Lagesensoren im Inneren erkennen die Position und passen den Klang dementsprechend an. Horizontal ist der Sound aber deutlich voluminöser und hat ein breiteres Klangbild (dazu später mehr). Einrichtung Die Einrichtung ist kinderleicht und in zehn Minuten erledigt. Einfach Netzstecker in die Steckdose, den Play:5 in der Sonos-App (Android und iOS, kein Windows Phone!) hinzufügen, den Connect-Knopf auf der Rückseite der Box drücken - das war’s. Wer zwei oder mehr Lautsprecher kauft, kann diese in der App als Paar oder Gruppe zusammenschalten. So kann man die Anlage nach und nach aufrüsten und auf Wunsch zum 5.1-System aufmotzen. Anschlüsse Auf der Rückseite gibt es eine Ethernet-Buchse, die sollte man aber nur im Notfall nutzen, denn eigentlich kauft man sich den Lautsprecher ja, um keine Strippen mehr durch die Wohnung zu legen. Wlan-Empfangsprobleme hatte ich noch nie. Außerdem gibt es einen 3,5mm-Klinkeneingang (AUX), mit dem man externe Audioquellen anschließen kann. Ich habe einen Bluetooth-Empfänger von Logitech angeschlossen, man kann aber auch einen MP3-Player oder einen Chromecast Audio anschließen. So kann man Podcasts oder Hörbücher abspielen, ohne die Sonos-App nutzen zu müssen. Sound Nun zum Wichtigsten: dem Sound. Klanglich ist das neue Modell ein deutlicher Schritt nach vorne. Der Sound ist klar und brillant und wesentlich voluminöser als bei der ersten Generation. Ich höre wirklich viel Musik, von Metal/Rock über Klassik bis Pop, gelegentlich auch mal einen Film-Soundtrack. Bei allen Genres macht der Lautsprecher eine gute Figur, vor allem im Stereo-Modus. Hier werden die Ton-Kanäle getrennt ausgegeben, damit klingt die Musik noch einmal eine ganze Ecke besser und wuchtiger. Generell ist der Ton eher neutral, klar und „trocken“ gehalten, die Sonos-Lautsprecher sind keine warmen Bassbomber wie etwa die früheren Beats-Kopfhörer. Im leisen Bereich hört man feinste Nuancen, man kann bei Bedarf aber auch richtig laut aufdrehen, ohne dass der Sound verzerrt wird. Die tiefen Töne können sich für die kompakten Maße des Lautsprechers hören lassen, Wunder darf man aber nicht erwarten. Besser ist das Ergebnis mit dem separaten Subwoofer, der vor allem bei Hiphop und Co. seine Muskeln spielen lässt. Der ist mit 700 Euro aber wirklich nur was für Liebhaber! Bedienung Eine Fernbedienung hat der Play:5 nicht. Wozu auch, alles wird über das Smartphone oder den Rechner gesteuert. Außerdem gibt es drei berührungssensitive Buttons auf dem Lautsprecher, die verschiedene Funktionen abdecken (Laut/Leise, Titel vor/zurück, Pause). Praktisch: Wird der Lautsprecher in die Vertikale gedreht, passen sich auch die Steuerelemente an. Die obere Sensortaste erhöht immer die Lautstärke, ein Wisch nach oben startet den nächsten Song. Da wurde bei der Entwicklung wirklich mitgedacht. Software Guten Sound bieten auch andere Lautsprecher, doch Sonos hat eine der besten und zugleich intuitivsten Apps. Die Menüs sind sehr übersichtlich und man kann problemlos eine Playlist auf dem Smartphone erstellen und die Musik auf dem Tablet abspielen. Unterstützt werden zahlreiche Streamingdienste, darunter Spotify, Apple Music, Deezer, Soundcloud, Amazon Music Library, Juke, Napster (bzw. Aldi Life Musik) und Tidal. Der Hörbuchdienst Audible wird leider nicht unterstützt. Man kann Musik auch direkt vom Smartphone/Tablet oder dem eigenen NAS abspielen. Für viele Nutzer sicherlich ein Wermutstropfen: Bluetooth ist leider NICHT an Bord. Ohne Internet/Wlan kann man also keine Musik abspielen. Wer häufig Wlan-Probleme hat, sollte sich also gleich noch nach einem besseren Router umschauen ;-) Eine weitere Sonos-Besonderheit ist die Trueplay-Funktion. Damit optimiert man den Sound, wenn der Lautsprecher in einer schwierigen räumlichen Situation steht - etwa in der Ecke auf einem Küchenbrett oder unter dem Fernseh-Sideboard. Startet man Trueplay, gibt der Lautsprecher laute Messtöne von sich. Währenddessen muss man das Smartphone (derzeit glaube ich nur für iPhone verfügbar) gleichbleibend hoch und runter bewegen und sich durch den Raum bewegen. Quasi eine Art High-Tech-Regentanz, mit dem ein an die Wohnsituation angepasstes Klangprofil errechnet wird. Auch davon sollte man keine Wunder erwarten, aber es kitzelt noch einmal ein paar Prozente aus dem Sonos-Speaker heraus. Fazit Klanglich und optisch überzeugt der Play:5 der zweiten Generation auf ganzer Linie. Die Einrichtung ist kinderleicht, sodass auch technische Laien keine Probleme haben dürften. Wer bereits die Vorgänger besitzt, muss nicht unbedingt wechseln, aber man wird einen Unterschied hören. Wer auf Bluetooth angewiesen ist, sollte lieber bei einem anderen Hersteller zugreifen, wer sowieso nur noch über Spotify hört, wird mit dem Play:5 wirklich glücklich werden. Für meine Einsatzzwecke ist er perfekt, deshalb gebe ich fünf Sterne.