Längere Zeit habe ich überlegt, mir eine Smartwatch zu kaufen – ursprünglich nur zum Tracken von Fitnessaktivitäten, da ich aber von einigen Kontakten gehört habe, dass iPhones Fremdhersteller nicht immer so richtig gerne mögen, und ich eh einiges an Produkten des Apple-Universums besitze, habe ich mich dazu entschieden, ein wenig mehr Geld an die Hand zu nehmen und mir eine Apple Watch zu kaufen. Als diese Entscheidung gefallen ist, war die Series 5 gerade herausgekommen. Für meine Zwecke reichte mir die Series 4, aber die wird ja leider nicht mehr verkauft. Daher entschied ich mich dann für die günstigste Variante der Apple Watch Series 5; Aluminium-Gehäuse und ohne Cellular. Mein Handy trage ich so oder so immer bei mir, weshalb das Cellular-Upgrade verschwendetes Geld gewesen wäre. Die Uhr kommt in einer schlichten, länglichen, aber hochwertigen Verpackung, wie man es von Apple kennt. Im Lieferumpfang enthalten ist das übliche Papiergeschwurbel, dass sich kein Mensch anschaut, die Uhr selber, ein QI-Ladekabel inkl. Charging-Adapter und zwei Armbänder in unterschiedlichen Längen. Die Ersteinrichtung der Uhr ging gewohnt schnell und problemfrei. Ich fahre viel Fahrrad und tracke diese Aktivität dabei immer. Dafür nutze ich die Adidas Running-App, die auch, wie ich erfreut feststellte, eine Watch-Anwendung hat. In dieser Anwendung kann ich mit einem Wisch nach rechts die Aktivität pausieren, stoppen oder den Bildschirm sperren um Wasser von diesem zu entfernen. Mit einem Wisch nach links kann ich meine Musik managen. Das sind tatsächlich alles wirklich hilfreiche Eigenschaften, gerade im Winter, wenn man doch häufiger mal Handschuhe anhat und nicht zwingend ewig im Rucksack nach dem Handy kramen möchte. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren quasi alle Anwendungen, die ich nutze. Sehr intuitiv und benutzerfreundlich. Negativ möchte ich allerdings anmerken, dass der Schrittzähler der Uhr nicht wirklich der Hit ist. Bei meiner Arbeit in einer Bäckerei arbeite ich je nach Position viel im Stehen, mache dabei aber schnelle Bewegungen mit den Armen (backen, Brötchen belegen, Brot schneiden, etc. pp.). Diese wertet die Uhr als Schritte. Zuvor habe ich meinen täglichen Schritte mit dem iPhone in der Hosentasche getrackt, da hatte ich nach einer 8h-Schicht dann durchschnittlich 9k-11k Schritte, die Uhr zählt in der gleichen Zeit bei gefühlt gleichem Aktivitätslevel alles zwischen 17k-22k. Die Vergleichbarkeit der einzelnen Tage ist zwar immer noch gegeben, da ich die Uhr jeden Tag trage, allerdings ist dies trotzdem ein gewisses Manko in meinen Augen. Wirklich vermissen tue ich eine Watch-Anwendung meiner Kraftsport-App, das ist allerdings kein Problem des Produktes selber, sondern ein Problem des Anbieters der App. Als weiteres Manko möchte ich die Akkulaufzeit erwähnen. Ein durchschnittlicher Wochentag beginnt bei mir um 4 Uhr morgens mit dem Weg zur Arbeit. Nach meiner Schicht steht der Akku in der Regel bei 70%. Es geht weiter in die Uni. Dort bleibe ich dann gerne mal bis 20 Uhr, ich werde schon nervös, weil der Akkustand dann gerne mal unter 40% gesunken ist. Wenn ich dann nach dem Fitnessstudio gegen 23 Uhr nach Hause fahre, lasse ich das Tracken des Rückwegs mit dem Fahrrad dann doch gerne sein, da ich den letzten 10% Akku eines technischen Gerätes nicht wirklich vertraue. Ich bin allerdings eh ein Mensch, den Akkustände von unter 50% wirklich nicht glücklich machen. Wahrscheinlich eine meiner seltsamen Eigenheiten. Bottom line: Der Akku sollte für den regulären Wochentag eines Ottonormalverbrauchers ausreichen, für mich tut er das nicht immer. Ich werde mir ein weiteres Ladekabel zulegen müssen, dass ich im Rucksack mit mir führe. Grundsätzliches zur Verarbeitung: Wie man es von Apple kennt, ist die Uhr gut und edel verarbeitet. Sie ist sehr angenehm zu tragen (besonders durch das Armband). Ob man es glaubt oder nicht, das beigelegte Armband ist kaum spürbar, sobald es die eigene Körpertemperatur angenommen hat. Der Verschluss ist am Anfang ein bisschen frickelig, sobald man sich aber daran gewöhnt hat, die Uhr an- und abzulegen, stellt er kein Problem mehr da. Alles in Allem: Einfache Installation, toller Funktionsumfang, schickes Design und guter Tragekomfort, wenngleich der Akku gerne etwas länger halten dürfte, um mich in einem Gefühl der Sicherheit zu wiegen
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