Ich beziehe mich hier teilweise auch auf mein iPhone 14 Pro Max bzw. allgemein ein Vergleich zum Vorgänger. iPhone 14 Pro Max Bewertung: https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R243CEC3I1CPP5 iPhone 13 Pro Max Bewertung: https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/RJSH8YJZQ0YPD iPhone 12 Pro Max Bewertung: https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R334RBVDXPB205 Zum Vorgänger hat sich "auf den ersten Blick" nicht viel getan. Optisch ist es sehr ähnlich und auch technisch gibt es nicht DAS neue Feature, wie z.B. Dynamic Island oder Always-On-Display beim Vorgänger. Es sind tatsächlich eher viele kleine Dinge zusammen genommen, die es interessant machen... aber tatsächlich so viele, dass ein Wechsel vom Vorgänger lohnt!? Ich versuche das in meinem Test zu klären und dann kann jeder für sich entscheiden. Ich unterteile in diverse Kategorien und gehe auf Punkte ein die positiv ✔️ sind oder sich zum Vorgänger verbessert haben, aber auch Dinge die mir nicht so gefallen ❌ und reine Informationen, also gleich geblieben oder ohne Wertung ⚪. KABEL ✔️ Endlich gibt es ein Nylonumwobenes Kabel und nicht mehr aus Kunststoff. So sollte es endlich widerstands- und langlebiger sein, als die alten Kabel. ❌ Leider hat das beigelegte Kabel nur USB 2.0 Geschwindigkeit, so wie die vorherigen Lightning Kabel, und nicht USB 3 (dazu gleich mehr) was das neue 15 Pro (Max) unterstützt und 20x schneller wäre. Nachhaltigkeit sieht anders aus, wenn ich mir so ein zweites Kabel kaufen muss und dieses dann ungenutzt rumliegt. Hauptsache man legt keine Ladegerät mehr bei „der Umwelt zuliebe“... USB-C ✔️ Endlich EIN Kabel für ALLE Gerät. Überall liest man, dass das iPhone 15 Pro (Max) "nur" USB 3 hat und das liest sich im ersten Moment wie der doch in die Jahre gekommene 3.0 Standard. Erst der Blick auf die Support Seite von Apple verrät, dass es sich konkret um den "USB 3.2 Gen 2" Standard handelt und somit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit pro Sekunde (bei Verwendung eines optionalen USB 3-Kabels - wo wir bei dem eben genannten Thema Kabel wären) möglich sind. Nicht nur Musik kann über den Anschluss gehört werden, wenn ein USB-C Kopfhörer oder "USB-C zu 3.5mm" Adapter angeschlossen wird, sondern auch ein Bildschirm mit bis zu 4K und 60Hz (SDR und HDR) betrieben werden per "USB-C zu HDMI" (mindestens HDMI 2.0 für volle Bandbreite) Adapter oder Kabel. ⚪ Ich selber finde den Lightning Anschluss mechanisch besser bzw. stabiler und robuster als USB C. Aber aus Kompatibilätsgründen ist USB C natürlich einfach nicht wegzudenken. OPTISCHE ÄNDERUNGEN ✔️ Eine der äußeren Neuerungen ist der Action Button. Dieser kann theoretisch frei programmiert werden, da man den Knopf auch mit einem Shortcut belegen kann. Ansonsten stehen auch Standard Funktionen wie Kamera, Taschenlampe, Sprachrekorder etc. pp. Zur Verfügung. ⚪ Bin noch unschlüssig mit welcher oder ob ich ihn überhaupt mit einer anderen Funktion belegen werde. Einer der Hauptgründe ist, dass er da „oben“ nur „schwer erreichbar“ ist, wenn man das iPhone normal in der Hand hält. Funktionen wie Taschenlampe oder Kamera kann ich auch einfach und schnell mit einem Tippen/Wischen vom Lockscreen aus starten. Man kann den Knopf zwar auch als Kameraauslöser nutzen, wenn man das iPhone horizontal und mit beiden Händen hält. Möchte man das iPhone aber mit einer Hand halten und fotogarieren oder filmen, liegt er auf der „falschen Seite“, denn dann würde man mit der Hand die Linsen verdecken. ✔️ Eine weitere optische Änderung sind die dünneren Ränder. Man gewöhnt sich doch recht schnell daran bzw. vergisst wie „dick“ die vorherigen waren, bis man wieder beide Generationen nebeneinander hält und den Unterschied sieht. Das praktische daran sind aber nicht nur die dünneren Ränder ansich, sondern dass die iPhone um diese paar Millimeter kleiner wurde, bei gleicher Displaygröße. Macht bei einem Pro Max Modell schon einen „kleinen Unterschied“ für den man dankbar ist bei der einhändigen Bedienung! 😉 ✔️ Es ist dank Titanium leichter geworden und ebenfalls eine „spürbare Verbesserung“. Gerade die Pro Max Modelle waren keine Leichtgewichte und auf Dauer etwas unangenehm bzw. schwer zu halten. Besonders schlimm, wenn man abends im Bett oder auf der Couch lag und das iPhone über dem Gesicht gehalten hat. Das wäre mir so manch einmal auf das Gesicht gefallen bei einem kurzen Sekundenschlaf. Ja, ich weiß... man sollte lieber schlafen gehen wenn man müde ist und nicht noch am Handy hocken. 😅 Das war dann auch immer der Moment wo ich weg gelegt habe. ✔️ Was auch noch zu einer haptischen Verbesserung geführt hat, sind die abgerundeten Ränder. Optisch fällt es zwar kaum bis gar nicht auf, aber dafür hält sich das iPhone nun deutlich angenehmer in der Hand. Mir gefällt das richtig gut, weil es immer noch das „kantige“ Design hat welches ich liebe, aber sich fast so hält wie die älteren Modelle mit den runden Rändern. ❌ Kommen wir nun zu der Farbe bzw. insbesondere zu den Rändern. Was mir bei den Pro Modellen NIE gefallen hat, waren die Hochglanzränder die extreme Fingerabdruckmagnete waren. Als ich die neuen matten Titanränder gesehen habe, war ich begeistert und dachte: „Endlich keine Fingerabdrücke mehr!“. Falsch gedacht... zumindest bei den dunklen Modellen. Bei dem Titan Schwarz sieht man dennoch Fingerabdrücke, wenn die Finger leicht „fettig“ sind. Vorher waren die Fingerabdrücke matt auf der Hochglanzoberfläche und nun sind diese glänzend. 😐 ✔️ Das texturierte matte Glas auf der Rückseite fühlt sich wiederum gut und weniger „rutschig“ in der Hand an. Wobei mich die letzten beiden Punkte am Ende nicht wirklich stören oder erfreuen werden, da mein iPhone am Ende dann doch in einer Hülle gelandet ist. Sicher ist sicher! 😂 DISPLAY ⚪ Hier gibt es keine Änderung, waren aber auch keine notwendig, da das Display schon auf Spitzenniveau ist. Weiterhin kein gelbstich (bei meinem Modell zumindest nicht) und auch kein Fehler bei minimaler Helligkeit wie beim 12er (schwarze Pixel wurden bei minimaler Helligkeit nicht ausgeschaltet, was bei OLED eigentlich der Fall sein sollte). LAUTSPRECHER ⚪ Auch hier gab es keine Änderung und sie klingen immer noch sehr gut für ein Smartphone, was Lautstärke und Klarheit angeht. LEISTUNG ✔️ Leistung des Prozessors ist wieder, wie erwartet, leicht gestiegen. Dafür ist die Grafikeinheit deutlich besser geworden und nun wurden grafisch beeindrucke Spiele für das iPhone angekündigt. Teilweise sogar mit Raytracing, was man bisher nur von PCs oder Konsolen kennt. Bin ich gespannt was uns hier erwartet! 🤩 VOICE ISOLATION ✔️ Eine Änderung die so nicht groß kommuniziert wurde, ist die Geräuschunterdrückung des Mikrofons. Diese funktioniert sehr gut und isoliert störende Nebengeräusche beim telefonieren, aber „verbessert“ nicht die Stimme ansich, so dass sie weiterhin normal bzw. natürlich klingt. Das praktische ist, dass es ein Hardware Feature und somit auch in weiteren Apps nutzbar ist, wie z.B. FaceTime oder Zoom. Wi-Fi 6E ✔️ Wi-Fi 6E-Geräte können ein dediziertes 6E-Spektrum mit bis zu sieben zusätzlichen 160-MHz-Kanälen nutzen. Normale Wi-Fi 6-Geräte nur zwei 160-MHz (überlastete) Kanäle, da auch ältere Wi-Fi 4 und 5 Geräte sich diese teilen. Theoretisch können so höhere Kapazität, geringere Latenzzeiten und beschleunigte Datenraten erreicht werden. Das alles natürlich nur mit entsprechendem Router. KAMERA Bei der Kamera wird das eingangs erwähnte „viele kleine Dinge“ am meisten deutlich. ✔️✔️ Die Hauptkamera schießt nun 24MP (statt wie vorher 12MP - bei gleichem 48-Megapixel-Sensor) Fotos, was im ersten Moment trotzdem nicht so spektakulär klingt, wenn man bei Android Smartphones einige Modelle mit bis zu 200MP hat. Dafür werden die Fotos nun nochmal deutlich schneller geschossen und verarbeitet und das bei einer reduzierten Datenmenge, insofern man HEIF, statt JPG nutzt. Nicht nur, dass die Fotos jetzt weniger Speicher auf dem iPhone verbrauchen, beinhalten sie nun auch deutlich mehr Daten, denn neben den Live-Fotos (kurze Videos) werden jetzt auch Tiefeninformationen (für Portraitfotos) gespeichert. Sobald das iPhone einen Menschen, Hund oder Katze im Bild erkennt, erscheint das kleine (f) unten und es werden automatisch Tiefeninformationen mit gespeichert. D.h. man kann nun ein „normales Foto“ im Nachgang zu einem Portraitfoto umwandeln und sowohl die Tiefenschärfe als auch den Fokus (was scharf dargestellt werden soll) bestimmen! ⚠️ INFO: Letzteres (Fokus neu setzen) konnte man auch schon bei alten Portraitfotos machen, aber nur mit einer Drittanbieter App wie „Focos“. Das geht nun endlich auch mit der Standard Foto App ab iOS 17 und auch mit älteren iPhone, aber wie gesagt: nur bei Portraitfotos. Für mich einfach nur WOW, da mein iPhone meine Hauptkamera ist und ich sie bei allen Gelegenheiten, sei es Kindergeburtstag, Familienfeier oder Ausflügen, nutze. Endlich muss man sich keine Gedanken mehr machen, was schöner (ob Portrait oder Normal) in dem Moment ausshen würde. Wenn man beides haben wollte, war „der Moment“ meist schon beim zweiten Foto vorbei. Der Portraitmodus ist natürlich auch bei Objekten möglich, diese werden aber nicht automatisch erkannt, sondern man muss selber in den Portaritmodus wechseln und auf dem Bildschirm das entsprechende Objekt auswählen bzw. darauf tippen. ✔️ Photonic Engine (die Verarbeitung bzw. “Optimierung“ des Fotos nachdem es geschossen wurde) gibt es jetzt nur nicht nur in allen Modi bzw. Kameras (war vorher nur auf die Hauptkamera beschränkt), sondern funktioniert auch besser und die Fotos sehen merklich besser aus. Gerade wenn man in die Fotos reinzoomt und sich kleine Details anschaut. In dunklen Fotos z.B. weniger Bildrauschen und Details werden schärfer dargestellt. ✔️ HDR ist ebenfalls besser geworden, aber immer noch nicht perfekt, zumindest nicht in „extremen Bedingungen“ (helle Lichtquelle hinter dem zu fotografierenden dunklen Objekt). ⚪ Man hat nun die Auswahl von typischen Kamerabrennweiten (24 mm, 28 mm, 35 mm). Man kann diese einerseits manuell umstellen, wenn man auf dem Bildschirm auf das „1x Zoom“ Symbol klickt oder einen als Standard (bei jedem Start der Kamera App) in den Einstellung auswählen. Je nach Brennweite ist das Foto bzw. der Ausschnitt den man fotografieren will etwas reingezoomt. Theoretisch könnte man das auch im Nachhinein selber zurecht schneiden und reinzoomen, allerdings würden bei letzterem Schritt etwas Details verloren gehen bei genauerer Betrachtung. Theoretisch nutzt man, wenn eine der anderen Brennweiten zum reinzoomen genutzt werden, nicht das volle Potenzial des 48MP Sensors. Wie gesagt: theoretisch und im Alltag nicht erkennbar. ✔️ Statt einer 3x optischen Zoom Kamera (Tele) gibt es jetzt nun endlich eine 5x, zumindest beim Pro Max Modell. Auch hier sehen die Fotos und Videos nun schöner und klarer aus, als beim 14 Pro Max. ⚪ Hier ist es dabei geblieben, dass Foto „nur“ in 12MP geschossen werden. Was schade, aber technisch aufgrund der drei Kameras bzw. Linsen nunmal nicht anders lösbar ist, ist dass man zwischen 2x und 5x optischem Zoom, nur den digitalen hat und somit kleine Qualitätseinbußen bei Bildern. Das erkennt man ganz gut, wenn man sich die Details bei einem 3x Portrait Foto anguckt (oder ganz extrem bei einem 4.9x Foto) und einem 5x. Bei dem 5x (Portrait) Foto sind kleine Details, wie Wimpern oder andere Härchen, besser zu erkennen wenn reingezoomt. ✔️ Per USB-C kann man jetzt ProRes Video­aufnahmen bis zu 4K mit 60 fps direkt auf eine externe SSD speichern und hat so keine Specherplatzprobleme mehr und die Videos können direkt an einem PC oder MAC bearbeitet werden ohne diese vorher übertragen zu müssen. Beim 14 Pro (Max) war noch die Vorraussetzung für ProRes Video­aufnahmen bis zu 4K mit 30 fps mindestes 256GB Kapazität. Das entfällt nun sowieso, da es der kleinste Speicher nun mit 256GB und nicht wie letztes Jahr mit 128 GB anfängt. AKKU ✔️ Akkulaufzeit würde ich nach den ersten Tagen so einschätzen, dass es wie beim 14 Pro Max ist und das ist ziemlich gut. Komme bei normaler Nutzung, also Nachrichten (Mails, WhatsApp, usw.) lesen und schreiben, telefonieren, Fotos schießen, mal ein Video anschauen oder ein Spiel spielen, auf mehrere Tage (4-5 je nach Nutzung). Die ersten Tage ist der Akkuverbrauch erfahrungsgemäß immer deutlich höher. Zum einen bei einer neuen iOS Installation, da diverse Prozesse im Hintergrund sich noch einpendeln müssen und mit einem neuen Gerät wird natürlich mehr getestet und gespielt. 😉 LADEVORGANG ⚪ Auch hier gab es weder offizielle Veränderung, noch habe ich hier einen Unterschied gemerkt. iPhones mit MagSafe (ab der 12er Serie und Ladegerät mit MFI-Zertifizierung) können mit bis zu 15W kabellos geladen werden. Per Kabel lädt das iPhone 14 und auch das 15 Pro Max schneller (mit bis zu 29W) wenn der Akustand zwischen 10% und 40% ist (ansonsten mit ca. 23W). ✔️ Das praktische neue Feature ist allerdings, dass das iPhone nun auch ein anderes iPhone oder AirPods aufladen kann. Je nachdem welches iPhone geladen wird, wird anhand des Akkustands entschieden. Das mit dem niedrigeren Akkustand wird aufgeladen und mit einer Geschwindigkeit bis zu 4.5W. * * * Fazit * * * Im Grunde hat sich wieder nicht so viel getan zum 14er Pro Max und ich bleibe immer noch dabei, dass das Beste iPhone das 13 Pro Max war! Lohnt sich also ein Upgrade? Ja und Nein. Von einem älteren Gerät kommend sicher und wer großen Wert auf die Kamera legt, aber vom direkten Vorgänger nur bedingt. Die Kamera macht dank den 24MP bessere Fotos als der Vorgänger, so dass sich hier ein Upgrade lohnen würde. - - - UPDATE vom 04.10.2023 - - - Fotos und Video hinzugefügt.